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Doch zunächst ein Blick zurück: Die Strecke zwischen Annaberg, Cranzahl, Weipert und Komotau wurde im August 1872 eröffnet und erfreute sich vor allem bei den Wintersportlern großer Beliebtheit. Der grenzüberschreitende Personenverkehr war zwischen 1945 und 1993 unterbrochen, doch in den 1990er Jahren erfolgten dann aus EU-Mitteln einige Investitionen für den Wiederaufbau. So konnte z.B. die marode Grenzbrücke erneuert werden konnte, um auch wieder einen grenzüberschreitenden Güterverkehr zu ermöglichen. Das „Wiederaufblühen“ der Strecke wehrte aber nur wenige Jahre: Im Dezember 2007 erfolgte dann die Abbestellung des regelmäßigen tschechischen Regionalverkehrs zwischen Weipert und Komotau. Lediglich einige Ausflugszüge, so z.B. der Erzgebirgsbahn zwischen Leipzig, Cranzahl und Komotau, verkehrten seitdem noch auf der Strecke. Karte der stillgelegten Bahnstrecke (grau). DB Regio Erzgebirgsbahn in Betrieb (rot), Schmalspurige Fichtelbergbahn (grün). BahnInfo war im Januar 2015 auf der Strecke zwischen Weipert und Schmiedeberg unterwegs, gut einen Monat nach der Einstellung auch dieses letzten Bahnverkehrs. Zwischen den tschechischen Grenzdörfern gibt es heute nur noch einen regen Busverkehr, der auch direkt die Skipisten beiderseits der Grenze anfährt. Die Straße zwischen Hammerunterwiesenthal (hier hält die Fichtelbergbahn der SDG) und Böhmisch Hammer (České Hamry) war bei unserer Rundgang entlang der Strecke für Autos gesperrt. Die wenigen Fußspuren im Schnee verrieten außerdem, dass kaum ein Fußgänger hier in den vergangenen Tagen über die Grenze wollte. Bahnstrecke bei Vejprtry koupaliště (links), Bahnstrecke zwischen Vejprty und Vejprty koupaliště (rechts) Vermutlich war der mangelnde Austausch zwischen den deutschen und tschechischen Bergbewohnern der Hauptgrund für die Einstellung des Personenverkehrs auf der Buschtěhrader Eisenbahn (von einigen sächsischen Tank- und Zigarettentouristen in Weipert abgesehen). Die mangelnde Verknüpfung der beiden Grenzregionen scheint auch den Auftraggebern des Nahverkehrs in Sachsen und der Region Aussig aufgefallen zu sein, als man kürzlich beschloss, die Strecke aufzugeben. Die Frage war aber weniger, ob rein aus eisenbahn-nostalgischen Gründen eine solche Verbindung aufrechterhalten werden sollte oder ob die Aufgabe der Strecke mangels Fahrgästen ein falsches Signal in Zeiten eines zusammenwachsenden Europas ist? Würden nicht vielleicht geringfügige Veränderungen des Betriebs mehr Fahrgäste in dieser touristisch eigentlich recht gefragten Region bringen? Die Bahnhöfe an der Strecke lagen beispielsweise sehr weit von den Ortszentren entfernt: In Weipert, Schmiedeberg und Kupferberg gab es sogar zwei Haltepunkte, die längere Fußwege vom Ortskern erforderten. Die tschechischen Skibusse fahren die ehemaligen Haltepunkte auch nicht an, selbst an Stellen, an denen die Busroute die Bahnstrecke kreuzt. Bahnstrecke zwischen Vejprty und Vejprty koupaliště Sicher wäre auch ein grenzüberschreitendes touristisches Ticket für die Erzgebirgsregion sinnvoll, dass die Züge der Erzgebirgsbahn, der Fichtelbergbahn, der tschechischen Busse und der Skibusse mit einschließt, um den Bahnverkehr zu beleben. Noch scheint die Trasse der Buschtěhrader Eisenbahn nicht entwidmet zu sein, die Bahnhöfe und Bahnanlagen auf tschechischer Seite machen aber bereits einen sehr trostlosen und verfallenen Eindruck. Bleibt zu hoffen, dass jetzt – obwohl es schon „fünf nach zwölf“ für die ehemalige Strecke ist, endlich eine Lösung für eine gute Schienenverkehrsanbindung zwischen Deutschland und Tschechien im Zentralerzgebirge gesucht wird und die bereits brachliegende, aber noch zu rettende historische Verbindung in dieses Konzept integriert werden könnte. Verschneiter Zugang zum Bahnhof České Hamry (links), Brücke am Bahnhof České Hamry (rechts) |
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