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Straßenbahnen im Lebuser Land
     
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Küstrin / Kostrzyn
Text befindet sich derzeit in Überarbeitung

Verkehrswege
Neustadt <> Berliner Tor (alter Bf. Küstrin-Altstadt)
Gleisreste sind noch in den Ruinen der Altstadt zu finden.

Eckdaten
1903 bekam Küstrin eine Pferdebahnstrecke, die 20 Jahre lang (bis 1923) in Betrieb war. Die zweite Episode in der Straßenbahngeschichte der Stadt dauerte auch nur 20 Jahre: Von 1925 bis 1945 verkehrte eine Elektrische Straßenbahn zwischen Alt- und Neustadt. Um 1934 gab es in Küstrin drei Straßenbahnlinien:
Odervorflutbrücke <> Markt <> Stern <> Bf. Neustadt,
Odervorflutbrücke <> Markt <> Stern <> Finanzamt
und Stern <> Stadtwald
Die Straßenbahnwagen sollen während des Krieges nach Bremerhaven und nach Posen gelangt sein.

 


Geschichte
Die Strassenbahn begann am ehem. Küstriner Hauptbahnhof, der sich in der Neustadt befindet und somit den Namen Küstrin - Neustadt Hbf trug. Da es die Küstriner Altstadt heute nicht mehr gibt, heißt er numehr nur Küstrin (polnisch Kostrzyn). Küstrin war und ist ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Hier kreuzen sich die eheml. Ostbahn (Berlin - Königsberg / Pr) und die Stettin - Schlesische Bahn (Stettin - Breslau). Zudem war Küstrin preussische Festungsstadt.

Vom Hauptbahnhof führte die Straßenbahn zunächst durch die Bahnhofstraße, überquerte die Warthe und erreichte dann die Altstadt, in der sie die sog. Festung Brandenburg (deren einzelnen Abschnitte noch einmal eigene Namen führten) durch das Berliner Tor durchqueren mußte.
Diese Durchfahrt ist auch heute noch erkennbar, wenn man den Straßengrenzübergang Kostrzyn benutzt. Nach Durchquerung der Altstadt und des Marktplatzes gelangte die Straßenbahn über die Oderbrücken auf die Oderinsel, die auch heute zum Bundesgebiet gehört, aber nicht mehr bewohnt ist. Vorbei an Kasernen (die auch heute noch als solche erkennbar sind, bog sie rechts ab und erreichte nach wenigen hundert Metern den Bahnhof Küstrin - Altstadt, der ebenfalls noch als Ruine erhalten ist.

Ab März 1945 tobten dann die Kämpfe um Küstrin und als die Rote Armee die Stadt am 30. März endgültig erobert hatte, war sie vollkommen zerstört. Da man aufgrund der starken Zerstörungen die Stadt eigentlich gar nichts wieder aufbauen wollte, schaffte man noch brauchbare Steine zum Wiederaufbau nach Zentralpolen. Erst in den 50iger Jahren wurde Küstrin - Neustadt dann wiedererrichtet, da die Bahn- und Industrieanlagen der Stadt, sowie der Hafen, relativ unbeschadet durch den Krieg gekommen waren. Die Altstadt blieb als Trümmerfeld unberührt. Hier zeugen nur noch Keller und Häuserreste, sowie noch erkennbare Straßenlinien (tlw. mit Schienen) davon, dass hier vor über 60 Jahren einmal einmal städtisches Leben stattgefunden hat.

Text: Thorsten Bartel

Übersichtskarte
(braun eingezeichnet: die stillgelegte Straßenbahn)



Fotos


Oderbrücke mit Straßenbahn, Quelle: Csallner, H. (2002): Bilder aus Ostbrandenburg, Dörfler Verlag Eggolsheim, ISBN 3-89555-039-6 - mit freundlicher Genehmigung


ebenso, Quelle: Csallner, H. (2002): Bilder aus Ostbrandenburg, Dörfler Verlag Eggolsheim, ISBN 3-89555-039-6 - mit freundlicher Genehmigung


Der 1945 zerstörte Marktplatz der Altstadt mit Straßenbahn, Quelle: Csallner, H. (2002): Bilder aus Ostbrandenburg, Dörfler Verlag Eggolsheim, ISBN 3-89555-039-6 - mit fr. Genehmigung


Das Berliner Tor, Quelle: Csallner, H. (2002): Bilder aus Ostbrandenburg, Dörfler Verlag Eggolsheim, ISBN 3-89555-039-6 - mit fr. Genehmigung


Festungswerk "Hoher Cavalier" mit Straßenbahn, Quelle: Csallner, H. (2002): Bilder aus Ostbrandenburg, Dörfler Verlag Eggolsheim, ISBN 3-89555-039-6 - mit fr. Genehmigung


Der Hauptbahnhof in der Küstriner Neustadt, Quelle: Csallner, H. (2002): Bilder aus Ostbrandenburg, Dörfler Verlag Eggolsheim, ISBN 3-89555-039-6 - mit fr. Genehmigung


Die Kaserne des 48. Infanterie-Regiments in Küstrin-Neustadt mit Pferde-Straßenbahn im Vordergrund, Quelle: Csallner, H. (2002): Bilder aus Ostbrandenburg, Dörfler Verlag Eggolsheim, ISBN 3-89555-039-6 - mit fr. Genehmigung


Pferdebahn, 1903, Sammlung Jüttemann


Markt, 1938, Sammlung Jüttemann


Warthebrücke, 1928, Sammlung Jüttemann


Markt, 1930, Sammlung Jüttemann


Plantagenstr., 1929, Sammlung Jüttemann