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Straßenbahnen im Lebuser Land | |||
Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski) 3 Linien in Betrieb: Linie 1: Silwana <> Zentrum <> Wieprzyce (Wepritz) Linie 2: Osiedle Piaski (Piastensiedlung) <> Wieprzyce (Wepritz) Linie 3: Silwana <> Zentrum <> Osiedle Piaski (Piastensiedlung) Planungen: Eine neue Straßenbahnverbindung in die nördliche Trabantenstadt Górczyn ist für 2010 angedacht. Hier sind Trassen für die Straßenbahn freigehalten.
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1960er
Jahre: Strecken zur ul. Warszawska Geschichte Die Landsberger Straßenbahn wurde 1899 eröffnet, und zwar - nicht wie in anderen Städten zur damaligen Zeit - als Pferdebahn, sondern wurde sie von Anfang an elekrtrisch betrieben. Bei diesen damals sehr beengten elektrischen Wägen fuhren aus Platzmangel auch keine Schaffner mit, die Fahrkarten mussten also beim Fahrer oder mittels einer Zahlbox erworben werden. Zur
Zeit der Betriebseröffnung (1899) gab es drei Linien: Landsberg
war eine sehr fortschrittliche Stadt. Damals gab es wesentlich größere
Städte im Deutschen Reich, in denen noch keine elektrische Straßenbahn
verkehrte. Landsberg hatte zu dieser Zeit gerade einmal 35.000 Einwohner
und ist deshalb als sehr "fortschrittlich" einzuordnen. In den Vormittagsstunden des 30. Januar 1945 verließen die letzten mit Flüchtlingen überfüllten Züge unter deutscher Regie die Stadt. Bereits am Nachmittag wurde die Stadt nahezu kampflos von der Roten Armee eingenommen, durch Brandstiftung (vermutlich durch die Rote Armee) kam es jedoch zu erheblichen Zerstörungen der Altstadt, die zu großen Teilen niederbrannte. Durch die starken Zerstörungen konnte die Strassenbahn von den polnischen Behörden ab 1947 erst teilweise wieder in Betrieb gesetzt werden. In den 60er Jahren wurde das Strassenbahnnetz dann ausgebaut: Nach dem Bau der neuen Trabantenstadt Osiedle Piaski wurde die Strecke durch die ul. Bolesława Chrobrego (ehem. Hindenburgstr.) dorthin verlängert. Die Strecke durch die Aleje 11 Listopada und die ul. Kostrzynska (ehem. Wepritzer Chaussee) wurde zum dem damals noch selbständigen Ort Wepritz verlängert und die Strecke zur ehem. Landesirrenanstalt wurde zur neuen Siedlung Silwana verlängert. In der Form besteht das Netz aus den 60er Jahren größtenteils heute noch, allerdings wurde die Linie 5 im November 1991 stillgelegt. Es fahren heute 3 Linien, wobei die Linie 3 eine reine Verstärkungslinie ist. Linie
1, Silwana <> Wieprzyce In den 1990er Jahren kamen ausgemusterte Kasseler Gelenk-Straßenbahnwagen nach Landsberg / Gorzow. Inzwischen ist schon die 3. Serie Kassler Straßenbahnwägen im Einsatz. Diese fahren jedoch nur auf den Linien 2 und 3, die Linie 1 wird von den polnischen 102 N Wagen bedient. Das
Landsberger Stadtwappen mit dem Brandenburger Adler hatte man nach dem
Krieg beibehalten. Nun ist der Wappen-Adler zum Maskottchen der Verkehrsbetrieb
avanciert, mit einer stilechten Uniform und einer Schaffnersmütze.
Kürzlich feierte der polnischen Straßenbahnbetrieb 60. Jubiläum. In der Fußgängerzone (ehem. Wollstrasse) wurde aus diesem Grunde ein Nachbau eines alten Straßenbahnwagens aufgestellt, in dem man auch Ansichtskarten und Zeichnungen von der Stadt und der Strassenbahn kaufen kann. Auch das deutsche Wort Landsberg ziert den Wagen. Der Schriftzug lautet: Landsberg 1899 - Gorzów 2006 Landsberg
hat wie Berlin auch eine Hochbahnstrecke zu bieten. Diese Brückenbögen
bieten ein interessantes Stadtbild. Unter diesen Bögen findet man
einen großen "Polenmarkt", wie er normalerweise nur in
Grenzstädten zu finden ist. Text:
Thorsten Bartel und Andreas Jüttemann
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