S-Bahn Magdeburg - Eröffnung 1975
Artikel "Die S-Bahn in Magdeburg" von Rainer Dill aus der Zeitschrift "der modelleisenbahner 7/75",
S. 193-196, mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
1. Einführung
Im vorigen Jahr, dem 25. des Bestehens unserer Republik wurde für die
Bürger im Raum Magdeburg ein wichtiger Punkt des großen
sozialpolitischen Programms verwirklicht. Zu Beginn des Winterfahrplans
1974/75, 29. September, wurde der Betrieb auf der Linie daem e r
Magdeburger S-Bahn aufgenommen. Damit wurde in der Bezirksmetropole ein
attraktives Nahverkehrssystem seiner Bestimmung übergeben, an dessen
weiterer Vervollständigung auch künftig gearbeitet wird. Mit der
Aufnahme des S-Bahn-Betriebes wurde das Personenzugnetz wesentlich
verdichtet. So steigt die Zahl der Züge auf den einzelnen Strecken wie
folgt an:
Schönebeck-Magdeburg um 18 auf 57 Züge, Gegenrichtung um 24 auf 58
Züge, Zielitz-Magdeburg um 16 auf 36 Züge, Gegenrichtung um 19 auf 37
Züge, Haldensleben-Magdeburg um 8 auf 21 Züge und Gegenrichtung um 11
auf 23 Züge. Gute Anschlußmöglichkeiten auf andere Strecken oder auf
Linien des Kraftverkehrs bzw. der Straßenbahn erhöhen die Bedeutung
dieses Nahverkehrsmittels. Der Bau der Linie A kostete bisher etwa 96
Millionen Mark. Die Strecke führt von Zielitz über Magdeburg nach
Schönebeck-Salzelmen und ist 38,6 km lang. Insgesamt liegen an ihr 14
Haltepunkte (Hp), davon 10 im Stadtgebiet Magdeburg. Ihr Abstand
beträgt im Stadtgebiet durchschnittlich 2,1 km, außerhalb 4,7 km. Die
mittlere Fahrzeit liegt bei 50,1 Minuten, das entspricht einer
mittleren Reisegeschwindigkeit von etwa 46,1 km/h. Damit gehört die
Magdeburger S-Bahn, international betrachtet, zu den schnellsten
Nahverkehrsmitteln (zum Vergleich Berlin 40,2 km/h, Warschau 39,5 km/h,
Wien 37,1 km/h).
2. Streckenausbau
Bevor
mit dem Bau der S-Bahn im Jahre 1969 begonnen wurde, hat die DR
einige Bauvorhaben, die im wesentlichen der Verbesserung des Reise- und
Berufsverkehrs dienten, fertiggestellt und in Betrieb genommen.
Verfolgen wir nun den Streckenausbau von Zielitz bis
Schönebeck-Salzelmen. Zunächst wurde in unmittelbarer Nähe des
Kalibetriebes eine neue Reiseverkehrsanlage gebaut, die einmal den
Bedingungen eines Endbahnhofs der S-Bahn Rechnung trägt und außerdem
den Durchgangsverkehr auf der Magistrale Magdeburg-Rostock sowie den
zum Kalibetrieb Zielitz einpendelnden Güterverkehr berücksichtigt. Der
neue Bahnhof, etwa 600 m nördlich vom alten gelegen, mit einem neuen
Empfangsgebäude und 4 Bahnsteigen, davon 2 mit Fahrleitung für den
S-Bahn-Verkehr überspannt, wurde am 7. Oktober 1972 seiner Bestimmung
übergeben. Im Bf Wolmirstedt wurden die 3 Bahnsteiggleise
elektrifiziert. Außerdem machte sich im Stadtbereich von Wolmirstedt
an dem Bahnübergang Gartenstraße der Bau eines Fußgängertunnels
erforderlich, da sonst durch die immer dichter werdende Zugfolge
unzumutbar lange Wartezeiten entstanden wären. Dieser Tunnel wurde Ende
1973 fertiggestellt. Der Hp „Barleber See" wurde 1966/67 gebaut und zum
ersten Fahrplanwechsel 1967 in Betrieb genommen. Unter Berücksichtigung
des geplanten Umbaus des Rbf Rothensee wurde im Rahmen der
Baumaßnahmen für die S-Bahn im Bereich Rothensee eine
Streckenkorrektur vorgenommen. Von der Abzweigstelle Glindenberg an
(hier mündet auch die Strecke von Oebisfelde-Haldensleben ein) wurde
westlich der alten Trasse eine 3,3 km lange 2gleisige Strecke neu
gebaut. Sie mündet etwa in Höhe des Lokschuppens Rothensee in die alte
Strecke wieder ein. Die alten Gleise dienen heute dem Güterverkehr vom
bzw. zum Rbf Rothensee. An der neuen Strecke entstand der Hp
„Rothensee" neu, der im Dezember 1971 seiner Bestimmung übergeben
wurde. Am südlichen Ausgang des Rbf Rothensee wurde 1972 unmittelbar an
der Brücke Pettenkoferstraße der Hp „Eichweiler" angelegt und am 3.
Juni 1973 in Betrieb genommen. An der Unterführung der Gütergleise nach
Rothensee und der Berliner Strecke mußten die Gleise 0,5 m tiefer
gelegt werden, um die notwendige Höhe für die Fahrleitung zu erhalten.
Im Bereich des Hauptbahnhofs waren umfangreiche Bauarbeiten notwendig.
Für den S-Balm-Betrieb mußte der ehemalige Bahnsteig 0 (heute Bahnsteig
l),umgebaut werden. Außerdem wurden die Gepäck- und Expreßgutanlagen an
der Südausfahrt des Hauptbahnhofs so umgestaltet, daß hier eine neue
2gleisige Trasse nur für den S-Bahn-Betrieb und in der Nähe des
Hasselbachplatzes ein neuer Hp angelegt werden konnten. Der Hp
„Thälmannwerk" wurde 1968/69 errichtet und zum 20-Jahrestag der DDR, am
7. Oktober 1969, seiner Bestimmung übergeben. Im Bf Südost wurde ein
neuer Bahnsteig mit zwei Gleisen zur besseren Abwicklung des Reise- und
Berufsverkehrs angelegt. Vom Bf Südost bis zum Rbf Schönebeck-Nord
wurden die Strecke 4gleisig und auch die beiden Güterzuggleise für eine
Streckengeschwindigkeit von 120 km/h ausgebaut. Etwa 2,5 km nördlich
von Schönebeck entsteht gegenwärtig der Hp „Frohse". Seine
Fertigstellung ist zum 2. Fahrplanwechsel 1975 vorgesehen.
Der
Bf Schönebeck-Salzelmen als südlicher Endpunkt der Linie A wurde so
umgebaut, daß der S-Bahn-Betrieb und das Abstellen von S-Bahnzügen
unabhängig vom Betirebsablauf erfolgen kann. Insgesamt wurden für doe
Aufnahme des ersten Abschnittes des S-Bahn-Betriebes 13 Bahnsteige von
300 mm auf 550 mm über Schienenoberkante erhöht, alle Bahnsteige für
eine Zuglänge von 220 m für die Aufnahme eines achtteiligen Triebzuges
BR 280 hergerichtet, 6 Haltepunkte völlig neu errichtet, 11 400 m²
Bahnsteigfläche mit Gehwegplatten neu gedeckt, 18,9m Streckengleise neu
gebaut, auf 91,5 km Gleislänge neue Fahrleitung verlegt, 160 km
Starkstrom-, Sicherungs- und Fernmeldekabel in der Erde verlegt und 5
Signalbrücken sowie 2 Signalausleger neu aufgestellt. Außerdem wurde
der Zugbetrieb in Zielitz, Wolmirstedt, in den Bereichen
Rothensee-Mitte, Glindenberg, Buckau-Personenbahnhof und in
Schönebeck-Nord auf das Lichtsignalsystem umgestellt. Im
Streckenabschnitt Neustadt-Hauptbahnhof sowie an den
Eisenbahnüberführungen Hallesche Straße (Nähe Hasselbachplatz) und Bf
Südost (Nordseite) wurden einige Brückensektionen erneuert. In der Nähe
des Dreiecks Rothensee-Neustadt-Herrenkrugbrücke entstand ein neues
Unterwerk, das die Fahrleitungsanlagen im Raum Magdeburg, besonders die
neu in Betrieb genommenen Abschnitte, einspeist,
3. Streckenführung
Nachdem
wir im vorhergehenden Abschnitt sich einiges über den Streckenverlauf
erfuhren, wollen wir nun die Streckenführung näher betrachten. Es sei
vorweggenommen, daß die S-Bahn mit Ausnahme vom Hauptbahnhof bis zum Hp
"Hasselbachplatz" auf Fernbahngleisen verkehrt: Zielitz-Magdeburg
Nr.770, Magdeburg-Schönebeck Nr. 730 und
Schönebeck-Schönebeck-Salzelmen Nr. 650. Als nördlichster Punkt der
S-Bahn wurde Zielitz gewählt. Bestimmtend dafür war der Neuaufbau des
Kalibetriebes Zielitz und die daraus entstandenen Beförderungsprobleme.
Dieser Bahnhof ist also 4gleisig ausgebaut, wovon die Gleise 1 bis 3
Durchgangsgleise sind und das Gleis 4 für den S-Bahn-Betrieb als
Kopfgleis ausgebildet ist. In der Regel kommen hier die S-Bahnzüge an
und fahren auch von dort wieder ab, ihr Aufenthalt beträgt im
Durchschnitt 10 Minuten. Der Bf Wolmirstedt hat in den letzten Jahren
erheblich an Bedeutung gewonnen. Mit dem Aufbau des Kalibetriebes
entstanden in dieser Kreisstadt über 1500 Neubauwohnungen. Die S-Bahn
verbindet als wichtigstes Verkehrsmittel Wolmirstedt und den
Kalibetrieb mit der Bezirksstadt. Nach der Ausfahrt aus Wolmirstedt
fährt man nach etwa 1500 m an dem DR-Wasserwerk vorbei. Dieses
versorgte die Wassertürme in Salbke, im Hauptbahnhof und in Rothensee
und ist seit 2 Jahren außer Betrieb. Dann fahren wir durch ein selten
anzutreffendes Bauwerk: die Eisenbahn führt hier nicht, wie allgemein
üblich, über eine Wasserstraße, sondern fährt durch einen 100m langen
Tunnel unter dem Weser-Ems-Kanal (früher Mittellandkanal) hindurch. Der
Hp „Barleber See" liegt in unmittelbarer Näher des größten
Naherholungszentrums im Norden Magdeburgs, er wird aber nur im
Sommerfahrplan bedient. Hinter ihm mündet an der Abzweigstelle
Glindenberg aus westlicher Richtung die Strecke von Haldensleben (Nr.
740) ein. Am Hp „Rothensee" wurde eine Bushaltestelle angelegt. Von
hier fahren die Busse in das nördliche Industriegebiet, teilweise auch
zum Schiffshebewerk Rothensee. Auch der Hp „Eichenweiler" bietet durch
seine günstige Lage den Berufstätigen im Industriegebiet Nord gute
Anschlußmöglichkeiten zur Straßenbahn, weiterhin ist von hier aus der
Magdeburger Zoo sehr günstig zu erreichen. Die beiden Hp „Rothensee"
und Eichenweiler" werden außerdem für die Bürger im gegenwärtig
entstehenden Wohngebiet Magdeburg-Nord günstige Verkehrsmöglichkeiten
schaffen. Die nächste S-Bahn-Station ist der Bf Neustadt. Dieser,
seit dem Jahre 1873 im Betrieb, hat durch die Inbetriebnahme des Hp
"Eichenweiler" für die in nördlicher Richtung führenden Strecken etwas
an Bedeutung verloren. Dennoch benutzen viele Reisende die
Umsteigemöglichkeiten zu den Strecken nach Burg (Nr. 700), Loburg
(Nr.709) und Zerbst (Nr. 720). Bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof
verläßt die S-Bahn die Fernbahngleise und fährt am Bahnsteig 1 ein.
Diese Lösung, für die S-Bahn nur einen Bahnsteig auszubauen, ergab sich
aus der derzeitigen Situation im Ausbau der Bahnhofsanlagen. Die
beengten und nicht ohne größeren Aufwand zu ändernden Raumverhältnisse
im Hauptbahnhof sind auf die Zeit der Entstehung der Bahnhofsanlagen im
vergangenen Jahrhundert zurückzuführen. Damit ist dieses Teilstück der
einzige eingleisige Abschnitt der gesamten Linie A der S-Bahn. Nach dem
Verlassen des Hauptbahnhofs erreicht die S-Bahn den Hp
„Hasselbachplatz". Dieser kann auf Grund der Trassenführung nur von den
S-Bahnzügen bedient werden. Vom Bahnsteig aus führt ein Fußgängertunnel
vom Reichsbahngelände. Von hier sind es nur noch wenige Meter bis zum
Hasselbachplatz. Dieser ist einmal ein wichtiger Straßenbahnknotenpunkt
und stellt zum anderen ein belebtes Geschäftszentrum dar. Hinter dem Hp
„Hasselbachplatz" mündet die S-Bahnstrecke wieder in die Fernbahngleise
ein. Der Bf Buckau und der folgende Hp „Thälmannwerk" liegen im großen
Industriegebiet Buckau/Fermersleben/Salbke; beide Stationen werden auch
von den Zügen der Strecke 700 bedient. Diese führt an der Abzweigstelle
Fermersleben in westliche Richtung, während die S-Bahn in einer lang
gezogenen Linkskurve den Hp „Salbke" erreicht. Der letzte Bahnhof im
Stadtgebiet Magdeburgs ist Südost. Dieser wird hauptsächlich von den
Beschäftigten des größten chemischen Betriebes am Orte, des VEB
Fahlberg List, benutzt. Nachdem die S-Bahn das Stadtgebiet verlassen
hat. passieren wir nach etwa 5 km den gegenwärtig im Bau befindlichen
Hp-Frohse. Bevor wir den Bf Schönebeck erreichen, mündet aus westlicher
Richtung die Strecke Eilsleben-Blumberg-Schönebeck (Nr. 711) ein.
Schönebeck ist die drittgrößte Stadt im Bezirk Magdeburg und zugleich
eine wichtige Industriestadt. Neben vielen 95 bekannten Betrieben ist
hier das größte und modernste Werk des DDR-Landmaschinenbaus, das
Traktorenwerk, beheimatet. Mit der S-Bahn wurde den Werktätigen dieser
Stadt nicht nur das Zentrum Magdeburgs erschlossen, sondern es sind
auch gleichzeitig viele innerstädtische Probleme gelöst worden. Der
letzte Bahnhof und zugleich südliche Endpunkt der Linie A ist der Bf
Schönebeck-Salzelmen. Dieser Ortsteil ist bekannt durch sein Volks- und
Heilbad, wo jährlich einige tausend Bürger Erholung und Genesung
finden.
4. Betriebsführung
Mit der Inbetriebnahme der S-Bahn wurde auch der Wendezugbetrieb nach
Haldensleben aufgenommen. Der ursprünglich vorgesehene starre Fahrplan,
so wie er beispielsweise von Berlin, Leipzig, Halle und Rostock bekannt
ist, konnte nicht eingeführt werden, da auf Grund des derzeitigen
Streckenausbaus im Gemeinschaftsbetrieb mit den Fernzügen gefahren
werden muß. Die stark benutzten Personenzüge im Berufsverkehr aus dem
Bezirk fahren weiterhin bis zum Hauptbahnhof, während die übrigen Züge
an den Übergangsstellen zu den S-Bahn- und Wendezügen in Schönebeck
bzw. Schönebeck-Salzelmen, in Zielitz bzw. Wolmirstedt und in
Haldensleben enden und beginnen, Besondere Aufmerksamkeit wurde auch
darauf gerichtet, daß an den Übergangspunkten der S-Bahn zur
Straßenbahn und zum Busverkehr kurze Wartezeiten und eine günstige
Linienführung in die Wohngebiete angeboten wird. Dazu war eine
umfangreiche Abstimmung zwischen der DR und den anderen
Verkehrsbetrieben erforderlich. Außerdem wurde auch ein sinnvolles und
ansprechendes Tarifsystem entwickelt, Es wurden 4 Preisstufen, und zwar
0,20 M, 0,50 M, 1,00 M und 1,50 M, eingeführt. So kostet eine Fahrt von
einem beliebigen Haltepunkt des Stadtgebietes Magdeburg nach
Wolmirstedt oder nach Schöneheck nur 0,50 M, eine S-Bahn-Fahrt im
Stadtgebiet Magdeburg 0,20 M! Dieser lukrative Tarif, der
selbstverständlich auch kombinierte Monatskarten für die S-Bahn und für
die Linien der Magdeburger Verkehrsbetriebe enthält, trägt viel zur
allgemeinen Beliebtheit des Nahverkehrssystems bei. Da die neuen
Triebzüge der BR 280 noch nicht zur Verfügung stehen, fahren die Züge
als Wendezüge mit vier 4achsigen Mitteleinstiegwagen der Gattung 29-14
(Steuerwagen 80-14). Auf der Linie A sind die Züge vorwiegend mit der
BR 211 bespannt; es sind allerdings auch schon die BR 242 und BR 118
eingesetzt worden. Folgende Maschinen wurden bisher gesehen: 211 027,
031 bis 037 und 039, 242 022, 118017, 026, 054, 055 und 059. Die 118
059 ist bekanntlich eine der 3 Maschinen der BR 118, die mit moderner
Führerstandverkleidung ausgerüstet sind. Auf der Strecke von und nach
Haldensleben verkehren die Wendezüge mit der BR 110. Auf der Linie A
stehen 4 Züge im Einsatz, ein weiterer ist in Reserve im Hauptbahnhof.
Grundsätzlich fahren die Züge in nördlicher Richtung als geschobene
Züge. Alle Fahrzeuge haben ihren Originalanstrich behalten, da sie ja
nur vorübergehend benötigt werden. Zur Abfertigung der S-Bahnzüge ist
noch zu erwähnen, daß grundsätzlich auf allen Bahnsteigen der
Abfahrauftrag durch den Zugführer gegeben wird. Den Eisenbahnfreund
wird noch interessieren, daß der Unterschied zwischen den Wendezügen
(mit BR 110) und den S-Bahnzügen im Kursbuch (Strecken-Nr. 702) an den
Zugnummern zu erkennen ist. Die Zugnummern der Wendezüge beginnen mit
93... und 94 ..., die der S-Bahnzüge mit 123... .
5. Eröffnung der S-Bahn
Der
Aufbau der S-Bahn war nur durch die großzügige Unterstützung der
Partei- und Staatsführung möglich. In echter sozialistischer
Gemeinschaftsarbeit waren 25 Kollektive der DR sowie Werktätige aus
etwa 75 Betrieben des Territoriums am Bau beteiligt. So war es möglich,
daß am 29. September 1974 mit dem Beginn des Winterfahrplanes der
planmäßige Betrieb auf der Linie A vorfristig aufgenommen werden
konnte. Im Beisein des Stellvertreters des Ministers für Verkehrswesen,
Dr. Heinz Schmidt, und des 1. Sekretärs der Bezirksleitung Magdeburg
der SED, Alois Piesnick, fuhr der Sonderzug um 9.30 Uhr am Hp
„Hasselbachplatz" ein. Nach einer kurzen Festansprache wurde dieser
Haltepunkt für den S-Bahnbetrieb freigegeben. Danach fuhr der Sonderzug
nach Zielitz weiter und kam dort pünktlich um 10.33 Uhr an. Es dürfte
reiner Zufall sein, daß die Ellok 211 036, die den Eröffnungszug in
Magdeburg fuhr, auch als Triebfahrzeug für den Eröffnungszug der
Leipziger S-Bahn am 12. Juli 1969 (damals noch als E 11036) zum Einsatz
kam (siehe „Der Modelleisenbahner", Heft 11/69, Seite 334).
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