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Die nordöstliche Hälfte der Stadt Stettin wird fast vollständig von Wasser bedeckt - dem Dammschen See. Er ist eine Ausbuchtung der Oder, die sich - mal mehr mal weniger breit - bis zum Stettiner Haff durchzieht. Möwen kreischen am Ufer, es riecht nach Salz in der Luft, Segelboote fahren aufs Meer hinaus: Der Dammsche See könnte auch ein Haff oder eine Meeresbucht der Ostsee sein. Am Südufer des Sees ist vor einigen Jahren ein städtisches Seglerheim eröffnet worden. In mitten des jungen, vielbesuchten Seglerheims steht eine Ruine aus Backsteinen mit einem runden hölzernen Vorbau am Ufer des Sees (Karte). Bei meinem Besuch im August 2012 wurde sofort meine Aufmerksamkeit auf diesen Bau gelenkt und ich wollte erforschen, was es mit diesem Ort auf sich hat. Nach einiger Zeit konnte ich mit Hilfe des Forums hidden-places.net herausfinden, dass es sich um den ehemaligen Seefliegerhorst Stettin-Altdamm handeln muss. Erst unter den Nazis als zivile Wassersportflugzeugbasis gegründet, wurden relativ schnell die kriegerischen Absichten des Seefliegervereins sichtbar. Zu Kriegszeiten entwickelte sich der Seefliegerhorst - genau wie der benachbarte Landfliegerhorst am alten Stettiner Flughafen (heute Sportflugplatz) zu einem wichtigen Stützpunkt der Luftstreitkräfte. Nach dem Krieg ging das Gelände an das polnische Hafenbataillon. Nachstehend möchte ich dem geneigten Leser die Resultate meiner Recherchen sowie ein paar Fotos dieses "lost places" an einem der schönsten Ufer Stettins vorstellen.



Batalion Portowy WOP (1949-1990)
Auf dem Gelände an der Ulica Przestrzenna befand ich das Hafenbataillon der polnischen Grenzpolizei WOP. Es wurde im Jahre 1949 gegründet und solche die Grenze (insbesondere auch die Grenzabfertigung der ein- und auslaufenden Schiffe) sichern. Es bestand bis zur politischen Wende in Europa, 1990. In dem größten Gebäude am Seeufer (zu deutschen Zeiten war hier die Flugleitung des Seefliegerhorstes untergebracht) bestand der Speisesaal mit Küche sowie der "club tradycjne" (verm. Offizierskasino) der Kaserne.

Aktueller Zustand
Seit den neunziger Jahren wird die ehemalige Kaserne zum größten Teil als Wohnsiedlung genutzt. Das Kasino sowie zwei weitere Gebäude stehen ebenfalls leer. Im Zuge des Aufbaus und der Erweiterung des städtischen Stettiner Seglerheims soll das Kasino zu einem Konferenz- und Tagungssaal umgebaut werden. Die drei leerstehenden Kasernengebäude sind in einem beklagenswerten Zustand. Aktuell (August 2012) wird ein befestigter Uferweg am Kasino angelegt. > Fotos vom Zustand 2009 der leerstehenden Gebäude








































© Andreas Jüttemann, 2012